Der systemische Ansatz

Der systemische Ansatz ist ein wissenschaftlich anerkanntes psychotherapeutisches Verfahren.

Ernst von Glasersfeld und Heinz von Förster begründeten das Konzept des Radikalen Konstruktivismus. Dieser geht davon aus, dass es weder eine absolute Wahrheit noch eine absolute Realität geben kann. Jeder Mensch konstruiert seine Sicht der Welt unter anderem durch Erziehung, Sozialisation, verschiedener Erlebnisse und Erfahrungen oder die momentane Gefühlslage.

Die berühmte Frage „Ist das Glas halb voll oder halb leer?“ ist beispielhaft für das Konzept des Radikalen Konstruktivismus und hat einen bedeutsamen Einfluss auf den systemischen Ansatz.

Der systemische Ansatz sieht den Menschen als ein System, welches mit anderen Systemen (Mitmenschen, Gesellschaft, Familie, Schule, Freunde, Arbeit, usw.) interagiert und in diese integriert ist. Ein Mensch verhält sich selten überall und immer gleich. Welche Rolle er bewusst einnimmt (Mutter, Bruder, Freund, etc.), unbewusst annimmt (Sündenbock, Opfer, Dickkopf, etc.) oder von anderen zugeschrieben bekommt (Chef, Polizist, Kollege, etc.) ist vom jeweiligen Kontext abhängig.

Jeder Mensch strebt nach einem inneren Gleichgewicht um mit dem Leben zurecht zu kommen, sodass eine Homöostase (Ruhezustand) erlangt und / oder beibehalten wird. Sobald es aber bei der Interaktion mit anderen Systemen zu Unstimmigkeiten kommt entstehen Konflikte.

Bei der systemischen Arbeit geht es darum Strategien zu entwickeln um mit diesen Konflikten umzugehen. Gemeinsam mit Ihnen werden genau diese Strategien erarbeitet, die zu Ihrem Leben sowie den vorhandenen Fähigkeiten und Ressourcen passen. Somit wird für Sie der bestmögliche Lösungsweg für Ihr Leben entwickelt.

Der systemische Ansatz ist kein starres und in sich geschlossenes Konzept. Er bedient sich der unterschiedlichsten methodischen sowie theoretischen Ansätze aus anderen psychologischen Konzepten, was eine größtmögliche Flexibilität für die Behandlung gewährleistet.